Schauspiellegende Tarık Akan erhält Ehrenpreis des Filmfestivals Türkei / Deutschland

Tarık Akan
Tarık Akan

Das Filmfestival Türkei/Deutschland würdigt den türkischen Star mit dem Ehrenpreis des Festivals für seine kontinuierlichen Beiträge für die Weiterentwicklung und Internationalisierung des türkischen Kinos. Als prägendes Gesicht vieler türkischer Kinoklassiker trug er entscheidend dazu bei, dass diese anspruchsvollen Filme auch international einem breiten Publikum bekannt wurden. In Deutschland  ist Tarık Akan vor allem durch den Film „Yol“ bekannt geworden, der 1982 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde.

Akan wird den Ehrenpreis des Filmfestivals Türkei / Deutschland im Rahmen der feierlichen Eröffnung des Festivals am 1. März in der Tafelhalle persönlich entgegennehmen.

Über Tarık Akan

Tarık Akan wurde am 13. Dezember 1949 in Istanbul geboren. Er studierte Maschinenbau und Journalismus an der Yıldız Universität. 1971 begann er seine Kinokarriere mit populären Filmen und spielte seit dem in über 110 Kinofilmen.

Auf dem Höhepunkt seiner Popularität entschied er sich Ende der 70er Jahre, seine Kinokarriere in anspruchsvollen und gesellschaftskritischen Filmen fortzusetzen. Mit ihm wurden Filme wie Maden (Bergbau), Adak (Opfer), Sürü (Die Herde) und Yol (Der Weg) zu nationalen und internationalen Erfolgen. Diese Filme zählen heute  zu den Meisterwerken des zeitgenössischen türkischen Kinos.

Akan gewann zahlreiche Preise mit seinen Filmen, darunter mehrfach die Goldene Orange des Filmfestivals in Antalya, unter anderem 1980 als bester Darsteller in „Sürü“ (Die Herde) oder die Goldene Palme in Cannes für „Yol“ (Der Weg) als bester Film.

Tarık Akan zeichnet sich auch durch sein gesellschaftliches Engagement aus.  Er leitet seit 1991 eine private Schule, ist Vorsitzender der Aziz-Nesin-Stiftung zur Erziehung von obdachlosen Kindern und unterstützt die Nazım-Hikmet-Stiftung seit Jahren. 2002 veröffentlichte er sein erstes Buch „Mutter, ich habe Läuse“, eine Autobiografie insbesondere über seine Gefängniszeit nach dem Militärputsch 1980. Das Buch hielt sich lange Zeit auf der Bestsellerliste der Türkei.

Tarik Akan wird am 1. März seinen Preis an der Eröffnungsveranstaltung persönlich entgegennehmen und am 2. März im Rahmen eines Publikumsgesprächs Fragen beantworten.
 
Zur Ehrung des Preisträgers zeigt das Filmfestival Türkei / Deutschland Filme, die wichtige Stationen seiner schauspielerischen Karriere darstellen, im Rahmenprogramm.

Werkschau Tarık Akan:


Adak“ (Opfer, 1979), Buch: Başar Sabuncu,   Regie: Atıf Yılmaz
Diskutiert die Folgen der Missinterpretation der Religion auf der Basis von wahren Begebenheiten

Eylül Fırtınası“ (Septembersturm), Romanvorlage: Habib Bektaş, Regie: Atıf Yılmaz
Diskutiert den Zerfall einer Familie in Folge des Militärputsches von 1980.

Karartma Geceleri“ (Verdunkelte Nächte, 1990), Buchvorlage: Rifat Ilgaz, Regie: Yusuf Kurçenli
ein Film über einen Dichter in Istanbul gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, der unter Repressionen des Staates zu überleben versucht.

Pehlivan“ (Der Ringkämpfer, 1984), Buch: Fehmi Yaşar, Regie: Zeki Ökten
Mit diesem Film erhielt Akan einen Sonderpreis auf der Berlinale

Sürü“ (Die Herde), 1979, Buch: Yilmaz Güney, Regie: Zeki Ökten
„Sürü“ thematisiert den Einbruch des Nomadenlebens in der Türkei. Mit diesem Film wurde die kurdische Problematik der Türkei weltweit bekannt. Wurde auf der Berlinale ausgezeichnet.

 „Yol“ (Der Weg), 1982, Drehbuch: Yilmaz Güney,  Regie: Şerif Gören
Während das demokratische Leben der Türkei unter die Räder der Militärjunta geriet, realisierte Yilmaz Güney vom Gefängnis aus mit seinen Freunden zusammen sein spektakulärstes Projekt, Yol.
Ein Film mit epischer Wucht. Ein Referenzfilm der türkischen Kinogeschichte.